Meine Kältekammer

Das Projekt
MEINE KÄLTEKAMMER erzählt die Geschichte einer Frau, Estelle, die seit zehn Jahren verschwunden ist und ein Tagebuch hinterlassen hat, in dem sie Episoden ihres Lebens festgehalten hat. Estelle liebt die Natur, die Sterne, Träume und das Theater. Estelle arbeitet vielseitig in einem Supermarkt, ihre Großzügigkeit wird dort auf eine harte Probe gestellt und oft von ihren Kolleg·innen ausgenutzt, bei denen sie zur Sündenbockfigur wird. Trotzdem möchte sie weiterhin „die anderen verändern“ und „ihren Mitmenschen helfen“, vor allem ihren Kolleg·innen, die müde und ausgelaugt von ihrem Leben sind. Die Angestellten dieses Geschäfts werden mit einem Ereignis konfrontiert, das ihren Alltag auf den Kopf stellt. Doch kein Pakt geschieht ohne Gegenleistung, und diese „einfachen“ Angestellten erleben einen wahren Albtraum, der in jedem von ihnen unerwartete dunkle Seiten offenbart.
In Form kurzer aufeinanderfolgender Sequenzen – Träume, Rückblenden und Erzählungen – bewegt sich dieses Stück an der Grenze zwischen Realität und Fiktion. Indem es die Zwiespältigkeiten des Menschen erforscht und sich mit wirtschaftlichen und sozialen Realitäten auseinandersetzt, inszeniert MEINE KÄLTEKAMMER eine dunkle und sensible Schicksalhaftigkeit, die von jubilierendem Humor durchbrochen wird, in der die Opfer von gestern zu den Tätern von morgen werden.
MEINE KÄLTEKAMMER, nach dem Text von Joël Pommerat, ist das Ergebnis der Arbeit mit den Teilnehmer·innen des wöchentlichen Workshops „Méthode de l’Acteur·ice #3“ 2017/2018 unter der Leitung von Sandrine Nogueira.
2018 / Theaterhaus Berlin Mitte
Residenz in Brandenburg

In Gransee, einem kleinen Dorf in Brandenburg, zwischen Feldern, Bauernhoftieren und Bienenstöcken, hat sich die Gruppe „Méthode de l’Acteur·ice “ für ein Wochenende zurückgezogen, um „Meine Kältekammer“ von Joël Pommerat zu erkunden.
Auf dem Programm standen: Yoga, sensorische Expedition, szenisches Frühstück, Interviews, geschmackliche Sinnesweckung, Diskussionsabende, Volkslieder und nächtlicher Körperausdruck.
Ein verbindendes Wochenende, das es jedem ermöglichte, sich mit sich selbst, seiner Figur und der Gruppe zu verbinden und sich frei auf die emotionale Forschungsarbeit einzulassen.
Worte einiger Teilnehmer·innen
Aurélien: Es war erholsam, gemütlich und festlich bei intensiver Arbeit.
Sophie: […] Ein unverzichtbarer Moment auf unserem Weg rund um „Mein Kaltes Zimmer“, unvergesslich und sehr emotional. Danke!
Elodie: Ich habe diesen besonderen Moment sehr geschätzt, eine Auszeit sowohl in Bezug auf die Arbeit am Stück als auch menschlich. Zwei ganze Tage, an denen wir sowohl die Gruppe als auch unsere Figuren kennenlernen konnten. Zwischen Lesesitzungen, Szenenarbeit, Improvisationen zu unserer Figur, aber auch morgendlichen sportlichen und meditativen Sessions in der Natur, Spielen, Tanz, Partnerkochen und großen Tischrunden war dieses Wochenende eine unglaubliche Auszeit. Dieses Eintauchen hat uns wirklich ermöglicht, uns auf unser Projekt zu konzentrieren! Wann fahren wir wieder hin?
Julie: […] Es war auch eine Zeit, in der wir mit Freude „offline“ waren, im wörtlichen und übertragenen Sinn! Und ehrlich, was für eine Freude, den ganzen Tag nicht aufs Handy zu schauen!
Bérengère: Toll, aufregend, tiefgründig….
Crédits
Text Joël Pommerat
Bearbeitung & Regie Sandrine Nogueira
Mit Agnès Blanchard, Julie Cartier, Cloé De Coquereaumont, Bérengère Emma Seven, Aurélien Goyffon, Sophie Jézéquel, Maryline Ralaiarisoa, Nicolas Theys, Elodie Vince
Licht Regie Sylvain Faye